Neue Wasserkraft an der Lippe

In Werne an der Lippe planen wir eine neue Wasserkraftanlage zur Erzeugung umweltfreundlicher regenerativer Energie. Gleichzeitig wird die Anlage auch die ökologische Situation in der Lippe deutlich verbessern und zur Erfüllung der Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie beitragen.

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Seit rund 200 Jahren wird die Lippe in Werne-Stockum aus unterschiedlichen Gründen um rd. 3 m aufgestaut. Der Aufstau kann nicht einfach entfernt werden und führt dazu, dass die Lippe für Fische flussaufwärts nicht passierbar ist. Alle bisherigen Ansätze, die Lippe an dieser Stelle für Fische passierbar zu machen, sind gescheitert. Gleichzeitig wird an diesem Wehr das verfügbare Wasserkraftpotenzial von 400 bis 520 kW bisher nicht ausreichend genutzt. Die Energiemenge ist für die Stadt bedeutsam. Deshalb ist der Neubau Teil des klimafreundlichen Energiekonzepts der Stadt Werne, auf deren Gebiet die Anlage errichtet werden soll.

Mit unserem Vorhaben machen wir beides möglich: Wasserkraft in einer modernen Anlage und zeitgleich den Bau eines modernen Fischaufstiegs. So hat die Natur einen doppelten Nutzen: Regenerative Energie und eine ökologische Aufwertung der Lippe. Die Wasserkraftanlage sorgt dabei durch eine gerichtete Abströmung für eine besonders gute Auffindbarkeit der Fischaufstiegsanlage, d.h. Fische haben es deutlich einfacher, den „Eingang“ in die Fischtreppe zu finden als ohne die Wasserkraftnutzung. Auch das Angeln wird an der Lippe weiter möglich sein. Allerdings werden dann zukünftig die Bereiche direkt oberhalb und unterhalb des Fischaufstiegs ausgenommen. Denn aufwandernde Fische sollen dort nicht sofort gefangen werden, sondern in die obere Lippe weiter wandern. Doch trotz dieser räumlichen Einschränkung profitieren die Angler sogar indirekt: Die Fischaufstiegsanlage ermöglicht dann erstmals seit zwei Jahrhunderten wieder das Aufsteigen von Fischarten und anderen Gewässerorganismen im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie.